Wenn Reisepläne platzen wie Luftballons..

Ich habe gerade zurück geschaut. Auf meine „Pläne für die USA“ vor den USA. Es fühlt sich unendlich lang vergangen an. In meinem Alltag habe ich nicht das Gefühl, weit weg zu sein. Jetzt gerade schon.
Ich hatte mir so viele Dinge vorgenommen. So viele Plätze wollte ich sehen. So viele Dinge erleben. Ich habe eine Menge Au Pairs kennen gelernt, die das hinbekommen. Au Pairs, die Geld sparen um zu Reisen. Die ihr Jahr nutzen, um viel in den USA zu sehen.
Ich mag mich damit gar nicht vergleichen. Manchmal erscheint es mir fast, als würde ich in meinen 12 Monaten in diesem Land nicht viel erreichen. Im Gegensatz zu anderen Mädels, die schon in 10 oder 20 Staaten waren und tolle Geschichten erzählen können.

Meine Passivität, was das Reisen angeht, kommt jedoch nicht von ungefähr.
Ich hatte vorgewarnt, dass sich mein Blog (sofern er von Zeit zu Zeit zum Leben erweckt wird), wahrscheinlich von anderen Au Pair Blogs unterscheidet.
Ich habe das Gefühl, meine ganze amerikanische Erfahrung gestaltet sich signifikant anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Denn statt Flugreisen bezahle ich College. Statt Souvenirs habe ich Schulbücher neben mir liegen. Und aus Au Pair Freundinnen aus aller Welt wurden, in einem schleichenden Prozess, hauptsächlich amerikanische Schulfreunde.

Schon in meinen ersten Wochen habe ich gemerkt, dass ’nur‘ Au Pair sein mir nicht reicht. Die Kinder geben einem das Gefühl, gebraucht zu werden, aber für meine persönliche Entwicklung war mir das nicht genug.
Mittlerweile kann ich sagen, dass ich den Associates Degree anstrebe. Dieser College Degree kostet mich meine Reisepläne. Meine Zeit. Meine Au Pair Freundinnen.

Im Großen und Ganzen ist das nicht schlecht. Aber anders.
Es fühlt sich an, als verpasse ich das Leben als Au Pair. Weil ich zu sehr College Student geworden bin.
Then again.. in den „Semesterferien“ bin ich Au Pair. Nur Au Pair. Und habe viel Zeit für Freunde, zum Reisen, zum Shoppen. Und stelle fest, dass es mir zu wenig ist. Und kann es kaum erwarten, bis der neue Term beginnt.

Im Übrigen trägt auch New York nicht sonderlich viel dazu bei, dass man unbedingt wegfahren will.
Mein ursprünglicher Geburtstags-Plan war Las Vegas. Dann Orlando. Dann New Orleans.
Und gestern, in der City, schlich sich der Gedanke ein: „Warum eigentlich wegfahren. New York ist genug. 21 und New York – das passt irgendwie.“ Das Problem ist nur.. New York passt zu allem und nichts.

Julietta.

6 Gedanken zu “Wenn Reisepläne platzen wie Luftballons..

  1. Liebe Julia, ich wollte einfach mal einen dicken Drücker da lassen!!!! Geh weiter Deinen Weg und vergleiche Dich nicht mit anderen …. Tu das was für Dich gut ist und verfolge Deine Ziele! Bleibe dran! Und zweifeln ist nicht schlimm, nur nicht dabei VERzweifeln 😉 … Halte Dich weiterhin tapfer!!!!

  2. Wie schaffst du es denn zeitlich das Associates zu machen und gleichzeitg Au pair zu sein? Ich mach mein Associates nach dem Au Pair weils sonst einfach nicht klappt zeitlich

    • Ich gehe mit den Kids aus dem Haus und komme kurz vor ihnen wieder. Einkaufen etc. passiert oft spät abends, genauso wie Hausaufgaben und lernen. Und wenn die Kids zu Hause bleiben müssen, greife ich meistens auf das Verständnis der Professoren zurück, dass ich nicht kommen kann. – es ist allerdings nicht leicht zu vereinbaren.

  3. Hey, dein Blog ist zwar anders, aber trotzdem echt ziemlich cool 🙂 Ich wollte noch wegen Expert Au Pair fragen: Habe mein Match jetzt auch bei der Agentur gefunden, aber irgendwie werde ich zum Thema „Verlängerung“ nicht ganz schlau. Weißt du eventuell, ob es möglich ist, in einer anderen Familie zu verlängern? Oder nur in der Family, in der du dein erstes Jahr verbracht hast?

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